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Audi nutzt künstliche Intelligenz für die Qualitätskontrolle von Schweißnähten

Audi arbeitet mit einem Expertenteam an der Entwicklung eines Inspektions- und Zertifizierungsverfahrens und eines KI-Programms für die Produktion

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Audi treibt die digitale Transformation seiner Produktion voran. Nach einem erfolgreichen ersten Projekt hat die Marke damit begonnen, ein System der künstlichen Intelligenz (KI) für die Qualitätskontrolle von Schweißpunkten im Karosseriebau zu entwickeln. Diese KI wurde zunächst am Standort Neckarsulm entwickelt und getestet. Bis Ende des Jahres wird an drei weiteren Standorten des Volkswagen-Konzerns die für die Implementierung der KI notwendige Infrastruktur aufgebaut. Dieses Projekt ist ein Beitrag zur Audi Automotive Initiative 2025 (AI25).

Mit dem KI-System kann Audi im Werk Neckarsulm pro Schicht rund 1,5 Millionen Schweißpunkte an 300 Fahrzeugen kontrollieren. Früher hingegen prüften die Produktionsmitarbeiter die Qualität der Widerstandsschweißpunkte (WPS) stichprobenartig manuell per Ultraschall und kontrollierten etwa 5.000 Schweißpunkte pro Fahrzeug. Die Technologie der künstlichen Intelligenz ermöglicht es den Arbeitern, potenzielle Unregelmäßigkeiten aufzuspüren, was einen effizienteren und gezielteren Qualitätskontrollprozess ermöglicht.

Auch an anderen Standorten des Volkswagen Konzerns wurden Initiativen zur Umsetzung dieser Technologie gestartet: So baut Audi Brüssel derzeit die technische Infrastruktur für künstliche Intelligenz auf. Das Volkswagenwerk in Emden und die Audi-Zentrale in Ingolstadt haben eine ähnliche Installation für dieses Jahr geplant. Bei der Vorbereitung dieser Standorte ermitteln die Experten Varianten von Schweißaufbauten, um das KI-Modell anzupassen.

Die von KI-Anwendungen gesammelten Daten können in Zukunft zur Verbesserung anderer Prozesse genutzt werden. Audi erforscht zum Beispiel die Nutzung dieser Daten für die vorausschauende Wartung. Gerd Walker, Audi-Vorstand für Produktion und Logistik, erklärt, dass digitalisierte Produktionslinien die Grundlage der Audi-Vision für die künftige Produktion bilden, die die Effizienz an den weltweiten Audi-Standorten steigern wird, was das große Potenzial von KI in der Massenproduktion verdeutlicht.

Um die Audit- und Zertifizierungskonformität des Verfahrens sicherzustellen, erfolgte die Entwicklung in Neckarsulm in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ), dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA). Diese Zusammenarbeit spiegelt das derzeitige Fehlen von Standards oder Zertifizierungen von KI-Anwendungen durch eine unabhängige Instanz wider. Wie die Projektleiter Mathias Mayer und Andreas Rieker erläuterten, kann so überzeugend dargestellt werden, wie ein KI-basiertes Prüfergebnis zustande kommt. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IAO und IPA wurde ein KI-Produktionsleitfaden entwickelt.

Das Projekt "WPS-Analytics" ist auch ein Beitrag zur Automotive Initiative 2025 (AI25) von Audi. Diese Initiative zielt darauf ab, ein Kompetenznetzwerk für digitale Transformation und Innovation in der Fabrik zu schaffen. Ziel von Audi ist es, durch die Digitalisierung die Flexibilität und Effizienz von Produktion und Logistik zu steigern. Auf dem Weg zur Smart Factory erprobt Audi gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und IT-Branche in einer realen Produktionsumgebung in Neckarsulm digitale Lösungen für den späteren Einsatz in der Massenproduktion.