Das reiche Opel Cabrio-Erbe

Vom 8/25 PS zum Cascada: Die Entwicklung des Cabriolets in der 100-jährigen Geschichte des Unternehmens

Der erste Opel im Jahr 1899 - der Patent-Motorwagen "System Lutzmann" - war ein Cabriolet. Während die offene Karosserie in den Anfangsjahren des Automobils Standard war, wurde sie später zum Symbol für Luxus und aristokratischen Lebensstil. Bei der diesjährigen 22. ADAC Opel Classic Hessen-Thüringen-Rallye zeigen fünf klassische Opel-Cabrios und ein modernes Cabriolet die Entwicklung des offenen Fahrens. Opel-Vertriebschef Peter Christian Küspert nimmt in einem wunderschönen Super 6 Gläser Cabriolet teil. Die Oldtimer-Rallye findet vom 26. bis 28. Mai in einer romantischen Umgebung im Werratal statt, das sich an der ehemaligen Ost-West-Grenze befindet. Seit 1995 erkunden die Besitzer klassischer und historischer Autos und Motorräder die schönsten Regionen Hessens und Thüringens. Das operative Zentrum der 350 km langen Rallye ist der Hessen-Hotelpark Hohenroda.

Fünf legendäre Opel-Open-Top-Modelle nehmen in diesem Jahr an der Aktion teil. Der Opel 8/25 PS (1920) war ein sportlicher Tourer mit vier Sitzen, das Super 6 Gläser Cabriolet (1937) ein hochwertiger, eleganter, sportlicher Zweisitzer. Der Opel Olympia als Cabrio-Limousine war 1950 eine beliebte Karosserievariante, während der Rekord A von 1964 und der Rekord C von 1967 die Spezialisten des Genres herausforderten: Karosseriebauer Deutsch verwandelte die serienmäßigen Limousinen in stilvolle Cabriolets. Der Opel Cascada, der die Klassiker bei der Oldtimer-Rallye durch die Rhône und den Thüringer Wald begleitete, verkörpert die moderne Version des großen, luxuriösen Cabrios mit Stoffdach und Platz für vier Personen.

Am Anfang war ... das Cabrio

Die Tradition der offenen Autos bei Opel reicht bis in die Anfänge der Markengeschichte zurück: Der Opel Patent-Motorwagen System Lutzmann von 1899 basierte wie alle Modelle der Anfangszeit des Automobils auf der traditionellen Kutschenbauweise mit einer Karosserie ohne integriertes Dach.

Als der Opel 8/25 PS mit seinem charakteristischen V-Kühlergrill 20 Jahre später als offener, viersitziger Tourer auf den Markt kam, war er der Inbegriff des modernen Autos. Er hatte ein Stoffdach, aber keine Seitenfenster. Die Fahrer der Nachkriegszeit trugen entsprechende wasserdichte Kleidung. Der Opel 8/25 PS-Vierzylindermotor leistete aus 2000 cm³ Hubraum 25 PS bei 1600 U/min, was für eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h ausreichte. Der Name des Modells wies auf die Steuerklasse und die Leistung hin: Nach dem 1906 eingeführten Bundesgesetz, das erstmals die Besteuerung von Autos regelte, galt eine Pferdestärke pro 500 cm³ Hubraum.

1937, zum 75-jährigen Firmenjubiläum, wurde der neue Opel Super 6 mit einem fortschrittlichen 2,5-Liter-Reihensechszylinder-Motor mit obenliegenden Ventilen und 55 PS sowie einer Höchstgeschwindigkeit von 115 km/h vorgestellt. Ab Werk wurden eine zweitürige und eine viertürige Limousine sowie eine Cabrio-Version angeboten. Spezielle Kundenwünsche erfüllten Karosseriebauer wie Hebmüller, Autenrieth, Buhne, Deutsch und Gläser aus Dresden, die auf Basis des Super 6 ein 2+2-sitziges Cabriolet im Roadster-Stil entwarfen - Cabriofahren war nun eher Luxus als Normalität. Wer in dem von Opel-Vertriebsvorstand Peter Christian Küspert gefahrenen Gläser-Cabriolet mitfahren will, muss akrobatische Fähigkeiten mitbringen, denn die Passagiere steigen über eine kleine Stufe an der Seite des Wagens auf den Rücksitz.

Ab Werk und auf Bestellung

Der Opel Olympia von 1950 versprach ein komfortableres Fahrerlebnis. Reich verziert mit Chromelementen war er ein Symbol für den Wiederaufbau und das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit. Doch als Cabrio-Limousine hatte er noch das Aussehen der Vorkriegszeit. 

Anders als bei einem normalen Cabriolet waren bei diesem offenen Modell die Fensterrahmen fest mit dem Rahmen der Windschutzscheibe verbunden, wodurch die A-, B- und C-Säulen entstanden. 1956 verließ der letzte Wagen dieser Bauart, ein Olympia Rekord, das Rüsselsheimer Werk.

Es dauerte einige Jahre und erst 1976 kam Opel wieder mit einem Werks-Cabrio auf den Markt. In den dazwischen liegenden 20 Jahren haben einige Karosseriebauer - wie Karl Deutsch aus Köln - den Opel-Cabrio-Traum noch einmal wahr gemacht. Deutsch baute den Rekord A von 1963 auf Wunsch in ein Cabrio um, ebenso wie den Rekord C von 1966. Deutschs exklusive Kreationen bleiben attraktiv, besonders und selten, denn von den offenen Rekord A und B wurden nur etwa 30 Exemplare gebaut.

Bis zum Modellwechsel 1972 wurden rund 50 Cabriolets der Modelle Rekord C und Commodore A - dem sportlichen Schwestermodell des Rekord - gebaut. Das rote Rekord C Deutsch Cabriolet in der Opel Classic Collection wird vom ehemaligen Rennfahrer, Opel DTM-Fahrer und Markenbotschafter Joachim Winkelhock gefahren.

Heute setzt der viersitzige Cascada das fast 120-jährige Erbe des offenen Fahrens bei Opel fort. Mit dem neuen Cascada bietet Opel einen geräumigen Viersitzer mit einem hochwertigen Stoffverdeck an, wie es bis vor kurzem nur Premiummarken vorbehalten war. Dieses zeichnet sich durch eine hervorragende akustische und thermische Isolierung aus und bietet höchsten Fahrkomfort bei allen Wetterbedingungen. 

Der Opel Cascada ist mit offenem Verdeck ein unglaubliches Gefühl von Freiheit, aber auch ein ruhiger Gran Turismo mit geschlossenem Verdeck. Ein Cabrio für alle Jahreszeiten, dank seines fortschrittlichen Softtops, das sich in 17 Sekunden öffnet, selbst wenn man mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h unterwegs ist.

"Der Fußabdruck der Geschichte der offenen Autos von Opel in unserem Land ist sehr wichtig. Heute können wir mit Zuversicht sagen, dass unser Cascada ein echtes Juwel ist! Ein Cabrio der Mittelklasse mit Persönlichkeit, effizienten Opel-Turbomotoren und einer besonders hochwertigen Konstruktion. In Griechenland hat die Kategorie Cabrio im Allgemeinen und unser Modell im Besonderen aufgrund der aufeinanderfolgenden Änderungen in der Gesetzgebung, der Besteuerung und der Wirtschaft, die wir alle kennen, nicht viel Aufmerksamkeit und Vorliebe erhalten. Nichtsdestotrotz ist es ein Auto, das wegen des offenen Dachs perfekt nach Griechenland passt, weshalb der Cascada bei den Vermietungsfirmen Karriere gemacht hat. Sowohl für Touristen, die unser sommerliches Klima mit allen Sinnen genießen, als auch für Griechen, die für besondere Momente in ihrem Leben, wie z.B. Hochzeiten, einen besonderen Glanz suchen", sagte GM Hellas Sales Director Leonidas Misalakis.