Alfa Romeo

Supersportwagen à la Alfa Romeo

In einer Zeitspanne von mehr als 112 Jahren hat Alfa Romeo einen einzigartigen sportlichen Charakter entwickelt, der in Renn- und Serienfahrzeugen zum Ausdruck kommt.

Alfa Romeo

In einer Zeitspanne von mehr als 112 Jahren hat Alfa Romeo einen einzigartigen sportlichen Charakter entwickelt, der sich in Rennwagen und Serienfahrzeugen ausdrückt. Einige dieser - in der Regel - nur in begrenzter Stückzahl produzierten Fahrzeuge sind in die Elite der Kreationen der Automobilindustrie aufgestiegen und haben zu Recht die Bezeichnung "Supercar" erhalten.

Absolute Leistung, unverwechselbares Design mit oft ausgefallenen Optionen und eine begrenzte Produktion, die auch einen extrem hohen Anschaffungspreis mit sich bringt. Supercars sind eine besondere Kategorie von Autos und eine Elite, die nur wenige Hersteller erreicht haben. Η Alfa Romeo ist eine von ihnen. Sie hat das Privileg, eine der Marken zu sein, die trotz ihrer Existenz als Massenhersteller dank ihres Charakters, ihrer technologischen Innovation und natürlich ihrer Erfolge im Rennsport einige der interessantesten Supersportwagen hervorgebracht hat. Vom 8C, der in den 1930er Jahren den Rennsport revolutionierte, über den schillernden 33 Stradale, den exzentrischen Montreal und SZ/RZ bis hin zum nostalgischen 8C Competizione - das sind die Supersportwagen von Alfa Romeo, deren Glanz von der Heritage-Abteilung von Stellantis unverändert erhalten wird.

 

8C - Die Kämpfe setzen ihre Präsenz auf der Straße durch (1931)

Anfang der 1930er Jahre feierte Alfa Romeo mit der Baureihe 6C bereits herausragende Renn- und Verkaufserfolge. Darauf aufbauend beauftragte die Markenleitung den genialen Ingenieur Vittorio Jano mit der Entwicklung eines noch leistungsfähigeren - und diesmal 8-Zylinder-Reihenmotors -, der eine Reihe von Hochleistungs-Luxuswagen antreiben sollte. Es dauerte nicht lange, bis das neue Ensemble entstand: Ein Jahr später hatte Jano den Motor des 6C um zwei weitere Zylinder erweitert und den Hubraum auf 2.336 cm³ vergrößert - eine neue Legende. Der 8C 2300 war eine Tatsache, und obwohl der Hubraum des Motors nur 30% größer war als der des 6C 1750, war die Leistung mit 155 statt 85 PS fast doppelt so hoch wie die des 6C 1750. Der Erfolg des 8C im Rennsport stellte sich mit dem Sieg von Tazio Nuvolari bei der Targa Florio 1931 sofort ein. Es folgten Dutzende von Siegen bei der Mille Miglia, in Monza und im legendären Le Mans, wo das Sondermodell 8C 2300 Le Mans nur 1.000 kg wog und eine Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h erreichte. Beim Rennen 1931 holte sich Alfa Romeo den Sieg. Im darauffolgenden Jahr belegte der 8C 2300 Le Mans die ersten beiden Plätze, und 1933 erreichte der Triumph epische Ausmaße: Der 8C 2300 Le Mans belegte alle drei Plätze auf dem Podium, und 1934 errang das Modell einen letzten Sieg. Von den nur 188 gebauten 8C 2300 waren 9 Exemplare die Le Mans-Version, von denen eines bis heute in der Stellantis Heritage-Abteilung überlebt hat. Ursprünglich war die Serie 8C von Alfa Romeo ausschließlich für den Rennsport bestimmt, doch schon bald begann man, die Chassis und mechanischen Teile an Privatpersonen zu verkaufen, die sie dann mit Hilfe von Herstellern wie Zagato, Carrozzeria Touring, Carrozzeria Castagna und Carrozzeria Pinin Farina veredelten. Zu den glücklichen Besitzern dieses aus dem Rennsport hervorgegangenen Supersportwagens gehörten Baronin Maud Thyssen aus der Familie Thyssen, Piaggio-Gründer Andrea Piaggio und Rennfahrerlegende Tazio Nuvolari.

 

 

33 Stradale - Die Schönheit definieren (1967)

Die Geschichte der 33 Stradale beginnt ebenfalls im Rennsport. Die "33"-Familie wurde Mitte der 1960er Jahre mit dem Ziel geboren, den Rennsport zu dominieren. Im Laufe der Jahre gewann sie viele Mitglieder, die meisten davon reine Rennwagen, während eine Reihe von Prototypen die Vielseitigkeit des Modells und die Kreativität der Designer unterstrich. Der 33 Stradale war zweifellos das eleganteste und edelste Exemplar der Familie. Seine Enthüllung im August 1967 war faszinierend wie nichts anderes, was bis dahin in der Automobilwelt präsentiert worden war.

Sein meisterhaftes Design ist die Schöpfung von Franco Scaglione aus Florenz, der sein ganzes technisches Wissen und seinen ästhetischen Wagemut eingesetzt hat. Das Ergebnis ist ein wahres Meisterwerk an Stil, aerodynamischer Leistung und Funktionalität. Der 33 Stradale ist auch technologisch innovativ, denn zum ersten Mal öffnen sich bei einem Straßenauto die Türen nach oben und ermöglichen so einen leichteren Zugang zu einem Fahrzeug, das weniger als einen Meter hoch ist. Die Karosserie umschließt fast erdrückend das Chassis aus Stahlrohren und den atmosphärischen 2-Liter-V8-Motor aus Aluminium und Magnesium. Die aerodynamische Silhouette in Verbindung mit den 230 PS des Motors und dem extrem niedrigen Gewicht (ca. 700 kg) sorgen für eine Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h und eine Beschleunigung von 0-100 km/h in 5,5 Sekunden.

Vom 33 Stradale wurden nur 18 Exemplare gebaut, jedes ein wenig anders, da es von Hand gefertigt wurde. Mit der Betonung auf Proportionen und Volumen, einfachen Linien und einer imposanten Präsenz, die eher durch Eleganz und Ausgewogenheit als durch leichte Beeindruckbarkeit definiert wird, ist der 33 Stradale ein echter Supersportwagen, der ein zeitloses Symbol und ein typisches Beispiel für die Philosophie von Alfa Romeo ist.

 

 

Montreal - Futurismus und Performance (1970)

Der Montreal ist ein einzigartiges Beispiel in der Geschichte der Alfa Romeo Supersportwagen, denn er entstand nicht aus dem Streben nach ultimativer Leistung, sondern aus einem anderen Bereich, in dem sich die Marke auszeichnet: dem Stil. Im Jahr 1967 wählten die Veranstalter des Internationalen Automobilsalons von Montreal unter allen Herstellern Alfa Romeo aus, um ein Auto zu entwerfen, das "die höchsten Ansprüche des modernen Menschen an das Autofahren" zum Ausdruck bringen sollte. Im Studio von Bertone, einem weiteren Design-Genie, entwarf der damals 29-jährige Marcello Gandini ein niedriges, elegantes und aerodynamisch stromlinienförmiges Coupé.

Die Originalität des Designs war vor allem dem niedrigen Kühlergrill und der Motorhaube zu verdanken, die die Scheinwerfer teilweise unter einer Reihe von "Wimpern" verdeckte, was unter anderem die aerodynamische Leistung verbesserte. Die stark geneigte Windschutzscheibe, die "L"-förmigen Türen und die sechs Lufteinlässe an den hinteren Säulen waren einige der Designelemente, die zu einer wahren Legende auf dem Gebiet des Autodesigns wurden. Um den V8-Motor des 33 Stradale in das Serienfahrzeug einzubauen, war Marcello Gandini gezwungen, die Motorhaube anzuheben, ohne jedoch die ästhetische Integrität seiner ursprünglichen Kreation zu beschädigen". Zwischen 1970 und 1977 wurden insgesamt 3.925 Montreal gebaut. Der meistgebaute Supersportwagen von Alfa Romeo besticht bis heute durch sein futuristisches Leistungsdenken.

 

 

S.Z./R.Z. - Herausforderung für die Etablierten (1989)

Der S.Z. wurde entworfen, um Aufmerksamkeit zu erregen, und daraus machte er auch keinen Hehl. Niedrig, keilförmig und mit einer extrem hohen Linie im Profil, die die Glasflächen von den Metallflächen (Gürtellinie) trennt, war der S.Z. das Ergebnis eines ehrgeizigen Projekts namens ES30 ("Experimental Sportcar 3.0 litre"). Die Produktion des Modells - das erste, das mit CAD/CAM-Systemen (computer aided design/manufacturing) gebaut wurde - wurde der Karosseriefirma Zagato anvertraut, daher der endgültige Name S.Z. (Sprint Zagato).

Die Kunststoffkarosserie wurde mit dem legendären V6 "Busso" ausgestattet, der den 75 3.0i Quadrifoglio Verde von 1987 antrieb. Die Leistung betrug damals 207 PS, die über ein vor der Hinterachse montiertes 5-Gang-Getriebe auf die Hinterräder übertragen wurden. In der Gesamtproduktion von fast 1.000 Einheiten war auch der ebenso spezielle und seltene R.Z. (Roadster Zagato) enthalten. Die S.Z./R.Z. gelten als echte Supersportwagen, nicht nur wegen der Leistung und/oder der innovativen Technologien, die bei ihrer Konstruktion und Produktion zum Einsatz kamen, sondern auch, weil sie in jeder Hinsicht eine Herausforderung darstellen. Auch auf der Designebene kann man ihren Einfluss noch heute durch die neuen charakteristischen 3+3-Leuchten erkennen, die den Tonale sowie die neue Giulia und den Stelvio kennzeichnen.

 

 

8C Wettbewerb - Schillernde Nostalgie (2007)

Der Geist des mythischen 33 Stradale in Bezug auf die Ästhetik ist mehr als offensichtlich in der 8C Competizione, trotz der Jahre, die sie trennen und ihre unterschiedlichen Architekturen. Der 8C Competizione ist ein Supersportwagen, der dem Layout folgt: Motor vorne - Antrieb hinten, wobei die Kraftübertragung über eine vor dem hinteren Differential montierte Transaxle erfolgt. Die Vorstellung des Prototyps des 8C Competizione auf dem Genfer Automobilsalon 2003 ließ niemanden unberührt und zwang die Marke, das vom damaligen Leiter des Centro Stile Alfa Romeo, Wolfgang Egger, entworfene Modell in begrenzter Stückzahl zu produzieren. Nur 500 Exemplare wurden im Maserati-Werk in Modena gebaut - wie auch einige Jahre später der 4C -, wobei das Auto aus einer Mischung exotischer Komponenten bestand. Das Chassis stammte von Dallara, die von der Formel 1 beeinflusste Bremsanlage von Brembo, und Sparco fertigte die herrlichen Kohlefasersitze mit Lederbezug.

Ein weiterer Punkt, der die Bezeichnung "Supersportwagen" voll und ganz rechtfertigte, war der für Ferrari typische atmosphärische V8-Motor. Die 450 PS verliehen dem 8C Competizione eine Höchstgeschwindigkeit von fast 300 km/h und eine Beschleunigung von 0-100 km/h in weniger als 4 Sekunden. Der Erfolg des 8C Competizione führte zur Entwicklung einer offenen Version, dem 8C Spide, der ebenfalls in 500 Exemplaren gebaut wurde. Mit ähnlichen mechanischen Teilen war die Leistung ebenso überwältigend, und trotz einer etwas niedrigeren Höchstgeschwindigkeit war der 8C Spider nicht weniger charmant als seine geschlossene "Schwester".