BMW Group : Grundsteinlegung für das hochmoderne Werk in Debrecen

Der Grundstein für das neue Werk der BMW Group in Debrecen, Ungarn, ist gelegt.

Das neue Werk, in das rund 1 Milliarde Euro investiert wurde, wird 2025 die Massenproduktion der rein elektrischen Neuen Klasse aufnehmen. "Das Werk Debrecen wird neue Maßstäbe in der hochinnovativen Automobilproduktion setzen", sagte Milan Nedeljković, Mitglied des Vorstands für Produktion der BMW AG, beim Spatenstich. "Dieses Werk ist der State-of-the-Art in Sachen Flexibilität, Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der gesamten Automobilindustrie."



Die BMW Group verfolgt konsequent eine Strategie des profitablen Wachstums. "Das neue Werk in Ungarn wird eine Schlüsselrolle beim Übergang zur Elektrifizierung spielen, sowohl für die BMW Group als auch für ihr Produktionsnetzwerk", sagte Nedeljković bei der Zeremonie. "Es ist ein weiterer grundlegender Baustein unserer Produktionskapazität und wird langfristig das Volumenwachstum unterstützen."



Péter Szijjártó, ungarischer Minister für auswärtige Angelegenheiten und Handel: "Diese enorme Investition ist eine weitere Garantie dafür, dass Ungarn, das in der traditionellen Automobilindustrie bereits erfolgreich ist, auch im Zeitalter der Elektromobilität nicht nur in Europa, sondern weltweit führend sein wird. Die BMW Group ist einer der größten und innovativsten Automobilhersteller weltweit, und wir sind stolz darauf, dass sie Debrecen für den Bau ihres jüngsten neuen Werks ausgewählt hat. Dies beweist einmal mehr, dass Ungarn in den letzten 12 Jahren die richtige Wirtschaftspolitik betrieben hat, die zu einem weltweit wettbewerbsfähigen Investitionsumfeld geführt hat."

"Die Eröffnung des BMW Group Werks in Debrecen markiert für uns den Beginn einer neuen Ära", sagte László Papp, Bürgermeister von Debrecen. "Gemeinsam bauen die BMW Group als eines der innovativsten Unternehmen der Welt und Debrecen, eine der erfolgreichsten Städte Mitteleuropas, eine nachhaltige, innovative Zukunft auf. Wir setzen uns für den Erfolg der BMW Group in Debrecen ein, denn sie wird zum Erfolg unserer Stadt und ihrer Menschen beitragen."



Die BMW Group errichtet in Debrecen ein integriertes Automobilwerk mit Presswerk, Karosserieabteilung, Lackiererei und Montageband. Auf einer Fläche von mehr als 400 Hektar im Nordwesten der ungarischen Stadt wird es eine Produktionskapazität von rund 150.000 Einheiten pro Jahr haben. Das Werk, in das rund 1 Milliarde Euro investiert wurde, wird ab 2025 ausschließlich reine Elektrofahrzeuge produzieren. Das erste Modell der Neuen Klasse wird in Debrecen gebaut und basiert auf der modularen NCAR-Architektur, die speziell für reine Elektrofahrzeuge entwickelt wurde.



"Die Neue Klasse und NCAR ist für uns eine einmalige Chance, die Automobilproduktion in jeder Hinsicht völlig neu zu denken", sagte Milan Nedeljković, "unsere strategische Vision in der BMW Produktion ist die BMW iFACTORY mit ihren drei Dimensionen LEAN, GREEN und DIGITAL, die wir in unserem neuen Werk perfekt umsetzen wollen."

Die BMW Group hat sich für ihr neues Werk klare Nachhaltigkeits- und Produktionsziele gesetzt. Nedeljković. Ein zentrales Element der Nachhaltigkeitsphilosophie für das neue Werk ist der vollständige Verzicht auf fossile Brennstoffe. "Wir werden kein Erdöl oder Erdgas verwenden und den benötigten Strom ausschließlich aus erneuerbaren Quellen beziehen", betonte Nedeljković: "Unser Werk in Debrecen ist das erste in der Welt, in dem Autos völlig ohne CO2-Emissionen hergestellt werden. Damit wird Debrecen einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen des Ziels der CO2-Emissionsreduzierung von 80% aus der Produktion bis 2030 leisten."



Ein Großteil der benötigten Energie wird durch umfangreiche Photovoltaikanlagen direkt auf dem Werksgelände erzeugt. Die restliche Energie wird von benachbarten Standorten geliefert, wobei 100% erneuerbare Quellen genutzt werden. Auch die Nutzung von geothermischer Energie wird derzeit erforscht. Darüber hinaus werden im Werk Debrecen innovative Technologien eingesetzt, die es in dieser Form auf dem Markt noch nicht gibt, vor allem in der Färberei. Hier wird die Farbe nicht mehr in Gasöfen getrocknet. Stattdessen werden neue Technologien, die mit Strom betrieben werden, in das zukünftige Produktionssystem integriert. "Wir sind hier eindeutig Vorreiter", so Nedeljković weiter.



Ein weiteres Schlüsselelement der nachhaltigen Produktion ist die konsequente Kreislaufwirtschaft. Wo immer möglich, werden Produktionsmaterialien und Ressourcen wiederverwendet. So werden z.B. Metallreste und Späne aus dem Fräs- und Pressprozess für eine weitere Verwendung recycelt. Die Abwärme aus den Kühlsystemen wird in einen geschlossenen Kreislauf für die Raumheizung und Warmwasserbereitung eingespeist. Darüber hinaus werden intelligente Energieüberwachungssysteme genau verfolgen, wie die gesamte Energie und etwaige Abfälle verbraucht werden, so dass eine möglichst ressourceneffiziente Produktion gewährleistet ist.

Darüber hinaus setzt die BMW Group in Debrecen - bereits in der Bauphase des Werks - neue Methoden der Digitalisierung ein. In einem bisher nicht gekannten Ausmaß werden digitale Konstruktionswerkzeuge eingesetzt, um selbst das kleinste Detail im gesamten Produktionsprozess virtuell zu gestalten. Jeder einzelne Produktionsschritt wird mit absoluter Präzision simuliert und optimiert. Insbesondere die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Unternehmen NVIDIA und der Einsatz der gemeinsam entwickelten Software Omniverse machen die Planung nicht nur genauer und schneller, sondern auch wesentlich kooperativer, sowohl innerhalb des Werks als auch mit Partnern und Lieferanten. Milan Nedeljković: "Diese spannende Technologie ist revolutionär. Unser zukünftiges Werk in Debrecen fertigt schon heute Fahrzeuge der Neuen Klasse - virtuell."



Auch im Werk Debrecen werden zahlreiche Digitalisierungswerkzeuge zum Einsatz kommen. Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) werden die Qualitätssicherung auf verschiedene Weise unterstützen und die Prozesse der intelligenten und vorausschauenden Wartung optimieren. Die Palette der digitalen Anwendungen umfasst auch Edge Computing, ein verteiltes Computing-Framework, das Unternehmensanwendungen näher an Datenquellen heranbringt, Datenanalyse, 5G-Tracking-Technologien und autonome, intelligente Logistiksysteme mit KI-Funktionen. "Die Digitalisierung bietet ein riesiges Potenzial, das wir in Debrecen umfassend und intelligent nutzen werden", sagte Nedeljković, "wir wollen neue Standards bei der Datenkonsistenz über die gesamte Wertschöpfungskette und in allen Prozessstufen erreichen."



"Aber trotz aller Technologien, Innovationen und Hochtechnologie ist eine Autofabrik nur so gut wie die Menschen, die dort arbeiten", fügte Nedeljković hinzu. In den nächsten zwei Jahren wird das Team von Hans-Peter Kemser von derzeit 100 auf über 1.000 Mitarbeiter anwachsen. "Die Rekrutierung wird bereits allmählich beschleunigt", sagte Kemser. Ziel ist es, die Führungspositionen in allen Technologien mit ungarischen Spezialisten zu besetzen. Wir werden uns klar auf die Rekrutierung von talentierten Fachkräften aus der Region Debrecen und Ostungarn konzentrieren", so Kemser weiter. Neben attraktiven Gehaltsmöglichkeiten wird das Unternehmen zahlreiche Zusatzleistungen anbieten, die es zu einem sehr attraktiven Arbeitgeber in Ungarn und anderswo machen. Dazu gehören eine spezielle Unfallversicherung, Mobilitätszuschüsse, eine hochwertige Verpflegung und ab dem 1. Juni dieses Jahres auch der Zugang zu den Gesundheitsdiensten des Unternehmens. Geplant ist auch ein Betreuungs- und Bildungsangebot für die Kinder deutscher und ungarischer Familien. "Wir sehen uns in mehrfacher Hinsicht als attraktiver Arbeitgeber", erklärte Kemser. "Ein Arbeitsumfeld, in dem sich die Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen, ist für uns ebenso wichtig wie faire Arbeitsbedingungen und menschengerechte Arbeitsplätze, denn das trägt dazu bei, dass sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren und uns treu bleiben."



Mit Beginn der nächsten Bauphase bietet das Unternehmen Stellen für Fachkräfte und Personen mit Kenntnissen im Hoch- und Anlagenbau sowie im Facility Management an. Weitere Einstellungen sind für die Bereiche HR (Human Resources), Finanzen, Einkauf, IT, Planung und Controlling vorgesehen. Die Stellen im Produktionsbereich werden zu einem späteren Zeitpunkt ausgeschrieben.



Der Bau des BMW-Ausbildungszentrums im Werk Debrecen ist bereits im Gange, damit im September 2023 die Berufsausbildung vor Ort im Rahmen eines dualen Studiengangs beginnen kann. Dreijährige Ausbildungsprogramme in vier Berufen werden von acht Ausbildern angeboten, um 70 Auszubildende pro Jahr auf Wissensprüfungen vorzubereiten. "Wir gestalten damit nicht nur die Zukunft unseres Werkes, sondern auch die persönliche Zukunft vieler junger Menschen", so Werkleiter Hans-Peter Kemser.