Von 1906 bis heute hat Lancia der Automobilwelt eine Reihe von Innovationen beschert, die das Gesicht des Automobils in Europa verändert haben. Die meisten davon sind heute Schlüsselelemente moderner Autos, und die Marke bereitet sich darauf vor, die Öffentlichkeit im Jahr 2024 erneut zu überraschen.
Seit der Gründung von Lancia am 27. November 1906 bestand das Hauptziel darin, Autos zu bauen, die sich durch ihren innovativen Ansatz auszeichnen sollten. Vincenzo Lancia, ein sehr erfolgreicher Rennfahrer und Ingenieur, stattete das erste Modell der Marke, den Lancia Tipo 51 (Alfa), mit einer Reihe von technischen Lösungen aus, die für die damalige Zeit modern waren. Das war natürlich nicht genug für Lancia, die sich sofort an die Umsetzung innovativer Lösungen machten, die bald den Lauf des Automobils verändern sollten. Diese Tradition prägt die Geschichte der italienischen Marke, gibt aber auch den Ton für ihre Wiedergeburt an. Die neue Ära von Lancia hat bereits mit der Präsentation des neuen Logos und des Designmanifests begonnen und wird mit der Markteinführung des neuen Ypsilon fortgesetzt, der ebenfalls mit innovativen Merkmalen aufwartet und eine mehr als 115 Jahre alte Tradition fortsetzt.
Die Theta 1913: Das erste europäische Auto mit serienmäßiger Vollelektrik
Bis 1913 waren Autos auf mechanische Hilfsmittel für grundlegende Funktionen angewiesen, wie die Kurbel zum Anlassen des Motors oder die Acetylenlampen für die Beleuchtung. Theta sollte das Autofahren ins 20.ο Jahrhundert, mit einer kompletten elektrischen Schaltung als Standardausrüstung, die im Wesentlichen das erste Synonym des Wortes "Auto" rechtfertigt. Es sollte nicht lange dauern, bis eine Reihe von Konkurrenten seinem Beispiel nacheiferten, die ihren Kunden ebenfalls ein zivilisiertes Fahrerlebnis bieten wollten.
Das Lambda 1922: Das erste Auto mit selbsttragender Karosserie und V4 Motor
Die ursprüngliche Struktur der Wagen ähnelte derjenigen, die jahrhundertelang für Kutschen verwendet wurde. Auf einem rudimentären Rahmen aus Holz und später aus Metall war ein Verdeck angebracht, in dem Fahrer und Passagiere Platz fanden. Lancia schlug mit dem Lambda die selbsttragende Karosserie vor, eine Architektur, die die beiden Elemente nahtlos miteinander verbindet und auf ein geringeres Gewicht, eine bessere Aerodynamik und eine höhere Steifigkeit abzielt. Die Philosophie der selbsttragenden Karosserie ist auch heute noch die vorherrschende Wahl im Fahrzeugdesign und -bau. Die Innovationen des Lambda beschränkten sich nicht nur auf die Architektur seiner Struktur, sondern das Lancia-Modell war auch das erste Serienfahrzeug, das von einem V4-Motor angetrieben wurde. Der kleine Zylinderwinkel (20ο) ermöglichte die Verwendung eines einzigen Nockenwellenkopfes für die Ventile auf beiden Seiten. Lancia setzte die V4-Motoren bis 1976 ein, als das Layout durch das des Vierzylinder-Boxermotors ersetzt wurde. Schließlich verfügte der Lambda auch über die fortschrittlichste Einzelradaufhängung, die es bis dahin in der Automobilwelt gegeben hatte.
Die Ardea 1948: Das erste in Serie produzierte Auto mit 5-Gang-Getriebe
Während einige Autos in den 1990er Jahren mit ihrem 5-Gang-Getriebe warben, verfügte der Lancia Ardea, eine kleine Familienlimousine, bereits 1948 über dieses Merkmal. Die Produktion des Modells begann 1939 mit dem kleinsten V4-Motor, der je für ein Serienauto gebaut wurde. Insgesamt wurden bis 1953 fast 23.000 Ardeas und 8.500 Einheiten der Business-Version des Modells gebaut. Auch etwa 500 Exemplare einer verlängerten Version des Ardea dienten als Taxi in der Stadt Rom. Ab 1948 rüstete Lancia das Modell mit einem 5-Gang-Getriebe aus - eine weitere Premiere.
Die Aurelia 1950: Das erste Serienfahrzeug mit V6 Motor
Nachdem Lancia bereits den ersten in Serie gefertigten V4-Motor vorgestellt hatte, machte das Unternehmen einen weiteren innovativen Schritt in der Welt des Automobils, diesmal mit dem atemberaubend schönen Aurelia. Der Aurelia, benannt nach der antiken Verbindungsstraße zwischen Rom und Pisa, erregte 1950 die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit durch die Harmonie und Schlichtheit seiner Linien, unter denen der erste V6-Motor in einem Serienfahrzeug untergebracht war. Die "seidige" Ästhetik der Karosserie ging mit dem "seidigen" Betrieb des V6-Motors einher. Der Aurelia wurde in verschiedenen Versionen mit zwei oder vier Türen und auch als Spider produziert.
H Stratos 1973: das erste speziell für den Rallyesport entwickelte Auto
Der Versuch von Lancia, den Rallyesport zu dominieren, begann mit der Fulvia, aber es war der Stratos, der Anfang der 1970er Jahre den Aufstieg der Rennsportlegende der Marke einleitete. Der Stratos wurde von Anfang an speziell für den Rennsport konzipiert und versetzte die Konkurrenz mit seinem Aussehen und seiner Leistung in Angst und Schrecken. Alles am Stratos war für den Rallyesport konzipiert. Die vordere Motorhaube und die Motorabdeckung waren extrem leicht und ermöglichten einen direkten Zugang zu den mechanischen Teilen, was eine einfache und schnelle Reparatur ermöglichte. Der Innenraum war extrem schmal und nur für zwei Personen ausgelegt, und der quer eingebaute Motor in der Mitte stammte von Ferrari. Mit drei aufeinanderfolgenden Siegen bei der legendären Rallye Monte Carlo, drei Konstrukteurs-Weltmeisterschaften in den Jahren 1974, 1975 und 1976 und dem Gewinn des FIA-Rallye-Fahrer-Weltpokals ist die Legende Stratos in Sachen Philosophie und Ästhetik bis heute lebendig geblieben.
H Lancia S4 Stradale 1985: Das erste Auto mit "Twincharging"-Konfiguration"
Eine weitere technische Innovation von Lancia war die "Twincharging"-Aufladung, die Anwendung von Doppelturboaufladung auf einen Motor durch die Kombination eines mechanischen Turboladers und eines Turboladers. Mit der Einführung des Delta S4 im Jahr 1985 wurde diese besondere Option durch ein spektakuläres Auto, das die Gruppe B dominieren sollte, in den Vordergrund gerückt. Der große Kühnle, Kopp & Kausch 27-Turbolader des Delta S4 begann bei 4.500 U/min zu arbeiten, so dass die Lancia-Leute für niedrigere Drehzahlen den mechanischen Abarth Volumex R18-Turbolader einsetzten. Im unteren und mittleren Drehzahlbereich übernahm der mechanische Turbolader die Initiative, während im oberen Drehzahlbereich der große Turbo die Leistung auf über 500 PS in der Rennversion steigerte.
Der Lancia Ypsilon 1996: Das erste in Serie produzierte Auto mit dem Schwerpunkt Personalisierung
Die Betonung von Lancia auf Stil und Raffinesse ist ein zeitloser Wert. In den 1990er Jahren hob das Unternehmen dieses Konzept auf eine neue Ebene, indem es in einem Stadtauto Möglichkeiten des Luxus und der Personalisierung anbot, die man nur in viel größeren Modellen finden konnte. Der Ypsilon von 1996 bot eine reichhaltige Ausstattung, hochwertige Innenraummaterialien wie Alcantara in verschiedenen Farben und die Wahl der Karosseriefarbe aus 100 (!) Farbtönen dank des innovativen Programms "Lancia Kaleidoscope".
2024: Das erste Modell der neuen Lancia-Ära
Nachdem die Marke Ende 2022 einen ersten Hinweis auf ihre Wiedergeburt gegeben hat, geht Lancia zügig an die Entwicklung seiner neuen Ära. Mit einer neuen Marke, einem neuen Image und einer neuen Designsprache wird Lancia im Jahr 2024 das erste Modell der neuen Ära vorstellen: den neuen Ypsilon. Der neue Ypsilon, bei dem Raffinesse, Nachhaltigkeit und ein unverwechselbarer Charakter im Vordergrund stehen, wird bei der Gestaltung des Interieurs innovativ sein und den Weg für das neue Flaggschiff der Marke im Jahr 2026 und den lang erwarteten neuen Delta im Jahr 2028 bereiten.