Rolls Royce ist seit jeher für seine anspruchsvollen, seriösen und luxuriösen Fahrzeuge bekannt. Autos, in denen die Welt draußen bleibt, sobald man die Tür schließt. Ein Ort des Friedens und der Ruhe nach einem anstrengenden Tag, die perfekte Wahl für eine ruhige Mitternachtsfahrt oder einfach das ideale Auto für eine Reise von mehreren hundert Kilometern.
In den letzten zehn Jahren hat das Unternehmen jedoch begonnen, zusätzlich zu seinen langjährigen Kunden, die in der Regel zwischen 40 und 50 Jahre alt sind, ein immer jüngeres und "unruhigeres" Publikum zu gewinnen.
Dieses Publikum hat das Unternehmen dazu veranlasst, auf dem Genfer Autosalon 2016 eine neue Modellreihe, die Black Badge, vorzustellen. Dabei handelt es sich um eine dunklere, geheimnisvolle und knallharte Version jedes seiner Modelle, die ein anderes, jüngeres Publikum ansprechen soll. Wraith und Ghost waren die ersten Modelle, die damals auf den Markt kamen, der Dawn folgte 2017.
Im Jahr 2018 stellt Rolls Royce den Cullinan vor, den luxuriösesten SUV aller Zeiten. Jetzt ist es an der Zeit, seine "dunkle" Version zu zeigen, die Black Badge Version.
Der König der Nacht
Wenn es etwas gibt, wofür Rolls Royce bekannt ist, dann sind es die nahezu unerschöpflichen Möglichkeiten der Personalisierung nach den Wünschen des einzelnen Kunden. Das lässt sich leicht erkennen, wenn man sich die "ready to wear"-Farbpalette ansieht, die aus 44.000 Farben besteht. Ja, Sie haben richtig gelesen. 44.000 Farben, die man sofort tragen kann. Und wenn Ihnen keine davon gefällt, ist das natürlich kein Problem, denn Sie können Ihre eigene Farbe kreieren, ganz nach Ihren Wünschen.
Beim Cullinan Black Badge geht Rolls Royce jedoch davon aus, dass sich die meisten Kunden für die schwarze Signature Black Badge-Lackierung ihres Cullinan entscheiden werden. Mehrere Schichten schwarzen Lacks, gefolgt von ebenso vielen Schichten Klarlack, die in der Rolls Royce Fabrik von den besten Mitarbeitern von Rolls Royce zehnmal von Hand poliert werden, verleihen dem Cullinan sein imposantes, "furchterregendes" Aussehen. Und natürlich bildet diese schwarze Farbe die ideale "Leinwand" für den ausgeprägten oder subtilen Kontrast zum charakteristischsten Zierelement von Rolls Royce, dem Coachline-Streifen an der Seite, der sich über die gesamte Länge des Fahrzeugs erstreckt und bei allen Fahrzeugen von ein und derselben Person vollständig von Hand gestaltet wird.
Die "Verwandlung" des Cullinan in einen Black Badge hört damit jedoch nicht auf. Alle silbernen Chromteile sind jetzt schwarz lackiert, mit Ausnahme des Kühlergrills, der an der Seite silbern bleibt, um den Kontrast zum schwarzen Chrom des restlichen Kühlergrills zu verstärken und zu betonen.
Sogar Emily, der "menschliche" Name des Spirit Of Ecstasy, der jeden Rolls Royce stolz oben auf dem Kühlergrill ziert, ist dieses Mal in schwarzem Chrom lackiert. Und zum ersten Mal ist auch der Sockel ihrer Motorhaube komplett in schwarzem Chrom lackiert, was sie zur "dunkelsten" Emily macht, die bisher an einem Rolls Royce angebracht wurde.
Die Räder folgen dem typischen Design der Räder der anderen Black Badge-Modelle des Unternehmens, mit einem differenzierten Design und natürlich der größten Abmessung von allen, im Falle des Cullinan 22 Zoll, und können nur an der Black Badge-Version montiert werden. Darüber hinaus sind die Bremssättel zum ersten Mal bei einem Rolls Royce in einem glänzenden Rot gehalten, das einen starken Kontrast zum ansonsten dunklen Äußeren des Cullinan bildet.
Subtile, aber spürbare Akzente bei den mechanischen Teilen
Der Cullinan und der Phantom waren die ersten beiden Rolls Royces, die auf dem neuen Vollaluminium-Chassis des Unternehmens aufgebaut waren. Dadurch wurde nicht nur die Torsionssteifigkeit des Fahrzeugs erhöht, sondern auch das Gewicht erheblich reduziert. Durch den zusätzlichen Allradantrieb erhielten die beiden Modelle eine bessere Manövrierfähigkeit bei niedrigen Geschwindigkeiten und ein stabileres Fahrverhalten bei hohen Geschwindigkeiten. Und das alles bei einem unvergleichlichen Komfort.
In der Black Badge-Version hat Rolls Royce jedoch einige subtile, aber spürbare Änderungen an verschiedenen Teilen des Cullinan vorgenommen, um ihm einen intensiveren und sportlicheren Fahrcharakter zu verleihen, der die "unruhigere" Version darstellt.
Der wilde 6,75-Liter-Twin-Turbo-V12 hat eine leichte Leistungs- und Drehmomentsteigerung von 30 PS bzw. 50 Nm erhalten, was seine Gesamtleistung auf 600 PS und 900 Nm Drehmoment bringt. Eine neue Auspuffanlage mit einem konisch zulaufenden Auspuffsystem öffnet bei Betätigung der "Low"-Taste auf dem Wählhebel die Hähne und sorgt für einen bassigeren und tieferen Klang sowie eine direktere Reaktion auf das Gaspedal. Das 8-Gang-ZF-Getriebe schaltet mehr und direkter herunter und hält die Motordrehzahl etwas höher als normalerweise.
Das Tüpfelchen auf dem i ist die Neueinstellung der Luftfederung, die unter normalen Fahrbedingungen ein unvergleichliches Fahrerlebnis mit unvergleichlichem Komfort bietet, in der Option "Low" jedoch versteift werden kann, um die Kurvenneigung des Fahrzeugs zu begrenzen und ihm ein dynamischeres Fahrverhalten zu verleihen.
Schließlich wurde der Weg des Bremspedals verkürzt, und sein "Griff"-Punkt liegt deutlich höher.
Der Innenraum des Cullinan. Eine andere Welt.
Der Innenraum ist bei weitem der Ort, an dem Rolls Royce der Konkurrenz stets gezeigt hat, was der Inbegriff von Luxus und Handarbeit ist. Diesmal spiegelt sich all das im Innenraum des Cullinan wider, mit mal kräftigen, mal subtileren Akzenten, die sowohl Eleganz als auch Dynamik ausstrahlen.
Die Möglichkeiten zur Personalisierung sind im Ausland ebenso zahlreich wie im Ausland. In der Black Badge-Version hat Rolls Royce jedoch eine neue Farbe für das Leder kreiert, Forge Yellow, da Black Badge-Kunden bisher gerne starke Farbkontraste im Innenraum geschaffen haben, wie man uns sagt.
Ebenfalls neu ist das Zierelement "Carbon Tech Veneer". Gemäß der Philosophie des Firmengründers Sir Henry Rolls "Wenn es nicht da ist, entwerfe es" hat das Rolls-Team dieses neue Material für die Innenausstattung entwickelt, bei dem eine "nackte" Kohlefaserplatte so gestaltet wird, dass sich ihr Muster gleichmäßig über die gesamte Länge wiederholt. Anschließend wird sie mit 6 Lackschichten versehen und von Hand poliert, um ihr den charakteristischen Spiegeleffekt zu verleihen. Der gesamte Produktionsprozess dauert 21 Tage, und die Innenausstattung besteht aus 23 Einzelteilen, die erst dann eingebaut werden können, wenn sie die Endkontrolle bestanden haben und alle mit den Standards des Unternehmens kompatibel sind.
Ein weiteres Interieur-Merkmal, das ebenso ikonisch ist wie das Monogramm "RR", die Spirit Of Ecstasy und der Pantheon-Frontgrill, ist nun der Starlight Headliner, bei dem das gesamte Dach des Fahrzeugs mit LEDs ausgestattet ist und wie ein Himmel voller Sterne aussieht. Seine Präsenz auf dem Black Badge verbreitet ein sanftes Leuchten im dunklen Innenraum durch 1344 faseroptische Lichter, die natürlich von Hand in die Lederverkleidung des Daches eingenäht wurden. Diese Lichter erzeugen einen völlig realistischen künstlichen Himmel im Inneren des Cullinan und verfügen sogar über 8 Sternschnuppen, die zu unterschiedlichen Zeiten, auf unterschiedliche Weise und in unterschiedliche Richtungen "fallen".
Der letzte Schliff ist die individuelle Platzierung des für die Black Badge-Modelle typischen Unendlichkeitsmonogramms, das an verschiedenen Stellen des Innenraums zu finden ist und jeden Fahrgast daran erinnert, dass es sich nicht um einen "einfachen" und "gewöhnlichen" Rolls Royce handelt.
Alles in allem
Luxus-SUVs, ob sie nun einen sportlichen Ansatz wie der Urus oder einen luxuriösen Ansatz wie der Bentayga verfolgen, sind alle auf ihre eigene Art und Weise einzigartig für ein bestimmtes Kundensegment. Jeder von ihnen sticht irgendwo heraus. Doch der Cullinan hebt sich von allen anderen ab und unterscheidet sich von ihnen. Er steht für Luxus und Qualität der Superlative. Er ist ein Statussymbol, insbesondere in der Black Badge-Version, dem vielleicht knalligsten Statussymbol aller Zeiten...